AKW Brokdorf nach Störfall abgeschaltet

Wenige Wochen nach der jährlichen Sicherheitsüberprüfung ist das AKW Brokdorf am Wochenende nach einem Störfall abgeschaltet worden. Anlass für diese Maßnahme ist ein bis jetzt ungeklärter Defekt in einem Transformator. Bis Mittwoch sollen laut E.on Untersuchungsergebnisse vorliegen. Die zuständige Atomaufsicht in Schleswig-Holstein wird prüfen, welche Konsequenzen der Störfall für den weiteren Betrieb des AKWs hat. Das AKW Brokdorf soll nach dem derzeitigen Atomgesetz noch bis zum Jahr 2021 am Netz bleiben. Am 1. September will der Betreiber E.on das 25 jährige Betriebsjubiläum feiern. Brokdorf ist im Herbst 1986 als weltweit erster Atomreaktor nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl in Betrieb genommen worden. Jetzt – während die Atomkatastrophe von Fukushima noch im Gange ist und vor wenigen Tagen dort tödliche Strahlenwerte in der direkten Umgebung der betroffenen vier Reaktoren gemessen wurden, plant E.on eine Jubiläumsfeier in Brokdorf. Ein regionales Bündnis, initiert von der Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg,  ruft daher für den 1. September ab 16 Uhr zu Gegenaktionen und einer Infoveranstaltung (18.30 Uhr) direkt vor dem AKW auf. ROBIN WOOD unterstützt diese Aktivitäten. „Es ist unglaublich, dass E.on im Angesicht der Katastrophe von Fukushima das 25 jährige Betriebsjubiläum des Atomkraftwerk Brokdorf feiern will. Kaum ein anderes AKW hat so viel Bedeutung für den Atomkonflikt in der Bundesrepublik. Hundertausende demonstrierten in den 70er und 80er Jahren gegen den Bau des AKW Brokdorf. Der atomare Wahnsinn und die Macht der Atomkonzerne zeigte sich, als Brokdorf nur wenige Monate nach dem Super-GAU von Tschernobyl in Betrieb genommen wurde“, sagt Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD. „Brokdorf ist so wenig sicher wie die jetzt endgültig stillgelegten AKWs Krümmel, Brunsbüttel oder Biblis. Jederzeit kann es zu einem Kernschmelzunfall mit katastrophalen Folgen für die Menschen in Norddeutschland kommen. Statt E.on-Jubiläums-Partys braucht es die endgültige Abschaltung auch dieser Atomanlage.“

Dirk Seifert

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