Am 17. Mai wurde im Rahmen der Kulturellen Landpartie im Wendland eine Ausstellung über Blockaden des Castrors eröffnet. Am Gasthof Meuchefiz bei Küsten im Wendland werden die Geschichten aller bisher erfolgreicher Ankettaktionen im Betonblock vorgestellt. Die Ausstellung will interaktiv zeigen, warum solche protestformen legitim und notwendig sind, aber auch technisches Hintergrundwissen darstellen. Modell eines Betonblocks in der Ausstellung Das Ausstellungskollektiv BiG (Beton im Gleis) – ein Zusammenschluss einzelner selbstorganisierter junger Menschen aus Anti-Atom-Zusammenhängen, eröffnete die Wanderausstellung “Ooops, da wurde wohl was übersehen – Beton im Gleisbett” am Mittwoch. Die interaktive Wanderausstellung informiert über die Geschichte, Hintergründe und Folgen gelungener Ankett-Aktionen in Betonblöcken – eine kreative Widerstandsform, die nicht nach dem Lösen aus dem Gleisbett gegessen und verdaut ist. Darüber hinaus soll eine Auseinandersetzung mit dem Thema der Atomenergie angeregt werden. Dazu das Kollektiv: „Wir wollen mit unserer Ausstellung die Motivation der Aktivist_innen, sich einer solchen Belastung auszusetzen aufzeigen, eine Gleisblockade für Besucher_innen physisch und psychisch mittels möglichst realistisch nachgebauter Attrappen erlebbar machen und das zähe juristische Nachspiel beleuchten. Ferner soll der vielseitige Protest gegen den atomaren Wahnsinn sichtbar gemacht werden. Nur durch die Vielfalt, das Zusammenspiel und die Solidarität der verschiedenen Aktionsformen konnte die Anti-Atom-Bewegung in den Jahrzehnten ihres Bestehens so stark werden.“ Die Ausstellung ist in dieser Form einzigartig, weil sich hier Aktivistinnen und Aktivisten über eine spektakuläre Blockade-Technik – die zum Teil weltweite Aufmerksamkeit erreicht hat – zusammengefunden haben, um einem Baustein des Anti-Atom-Widerstandes eine öffentliche Plattform zu bieten. Das Anliegen ist aber nicht nur Aufklärung über eine Widerstandsform und ihre Gründe. Vor Ort sollen auch Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt werden für die Gruppen, die wegen Betonblock-Aktionen vor Gericht stehen (werden): Im Mai begann der Prozess gegen die Lubmin-Aktionsgruppe (Castor Karlsruhe-Lubmin 2010). Die nächste Verhandlung findet am 11. Juni in Greifswald statt (blockmin.blogsport.eu/). Ein Unterstützer der Betonblock-Aktion in Berg/Pfalz (Castor La Hague – Gorleben 2008) ist derzeit vor dem Amtsgericht Potsdam angeklagt. Auch Strafbefehle gegen die Vastorf-Aktionsgruppe (Castor La Hague – Gorleben 2011) sind demnächst zu erwarten. Weitere Termine, Vorträge etc. werden im Rahmen der Kulturellen Landpartie (KLP) stattfinden und sind im Veranstaltungskalender der KLP veröffentlicht. Die Ausstellung soll im Anschluss komplett oder in Teilen in alle vier Himmelsrichtungen weiter ziehen – bisher geplant sind u.a. Stuttgart, Mainz, Rüsselsheim, Hildesheim, die Fusion. Kontakt zum Ausstellungskollektiv gibt es unter: big@notraces.net