Plutonium-Transporte zum AKW Grohnde – gefährlich und nicht sicher

Erneut steht ein Transport von Plutonium-Brennelementen aus Sellafield/UK über den Hafen von Nordenham zum AKW Grohnde an. Am 3. November werden deshalb Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen in Grohnde (13 Uhr am S-Bahnhof Emmerthal) und Nordenham (12.15 Uhr Bahnhof Nordenham) protestieren. ROBIN WOOD unterstützt die Proteste. (Infos siehe auch hier) Der genaue Transporttermin wird weiterhin von den Behörden geheimgehalten. Wie sich beim letzten Mal im September gezeigt hat, werden nicht mal die zuständigen Katastrophenschutzbehörden (Landkreise) vorab über die gefährlichen Transporte ausreichend informiert. Erneut soll für den Plutoniumtransport der überalterte und unsichere Frachter Atlantic Osprey zum Einsatz kommen, um die acht so genannten MOX-Brennelemente von England nach Nordenham zu bringen. Nicht nur der Transport von Plutonium ist äußerst gefährlich. Mit dem Einsatz im Reaktor sind weitere Sicherheitsrisiken verbunden und selbst bei der späteren Lagerung sind Plutonium-Brennelemente schwieriger zu hantieren. Das hat selbst E.on vor kurzem eingeräumt, allerdings nicht in der deutschen Öffentlichkeit, sondern bei einem Hearing in den USA: In dem Vortrag nennt E.on beim MOX-Einsatz  nur Nachteile (PDF) gegenüber herkömmlichen Uranbrennelementen. Medien haben jüngst berichtet, dass noch rund 100 solcher Plutonium-Transporte in den nächsten Jahren erfolgen sollen; dabei würden rd. 5.000 Kilogramm Plutonium transportiert werden. Der Atomfrachter Atlantic Osprey ist – im Gegensatz zu anderen Schiffen für solche gefährlichen Transporte – nur einwandig gebaut und verfügt über nur eine Antriebs-Maschine. Der Kreistag Wesermarsch und die Stadt Nordenham haben jüngst auf einer gemeinsamen Sondersitzung aus Anlass der Plutonium-Transporte eine Resolution verabschiedet. Darin stellen sie fest: “Nordenham darf keine Drehscheibe für internationale Atomtransporte, für den Umschlag brisanter, hochgefährlicher strahlender Güter sein und werden!” und fordern “die Genehmigung für den Umschlag der MOX-Elemente in Nordenham zu widerrufen und keine weiteren Genehmigungen für den Umschlag von Kernbrennstoffen in Nordenham mehr zu erteilen”. Bremen hat seine Häfen für solche gefährlichen Transporte per Gesetz gesperrt. Cuxhaven und Wilhelmshaven weigern sich, solche atomaren Frachten über ihre Häfen umzuschlagen.  

Dirk Seifert

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