Radio Schweden – „Vattenfall zaghaft bei grünem Strom“

„Nix für Vattenfall?“ fragt selbst Radio Schweden. Foto: Dirk Seifert

Sverige Radio berichtet auf seiner Homepage über eine neue Studie, nach der Vattenfall beim Ausbau der Erneuerbaren Energie nicht voran kommt. Trotz des Drucks durch die schwedische Regierung und wiederholter Versprechen des Unternehmens, geht es nicht wirklich voran, berichtet SR am 28. November 2012. Das ist möglicherweise auch der Hintergrund, warum Vattenfall auf einer außerordentlichen Hauptversammlung ebenfalls am 28. November 2012 „neue Nachhaltigkeitsziele“ beschlossen hat. Das könnte auch als heftige Kritik am Kurs des Vattenfall-Vorstands verstanden werden. Schon die Kommunikation über diese neuen Nachhaltigkeitsziele war für Vattenfall eine echte Panne. Siehe dazu: Alles Titanic: Vattenfall erklärt uns jetzt die eigenen Presseerklärungen.
SR berichtet: „Laut einer Untersuchung des Technikmagazins „Ny Teknik“, gibt das Unternehmen in Schweden weniger für Stromgewinnung aus Sonnen-, Wasser- oder Windenergie aus als vor sechs Jahren. Damals wollte die Konzernleitung die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen bis zum Jahr 2016 um zehn Terrawattstunden erhöhen. Nach der Hälfte des Zeitrahmens ist der Anteil jedoch nur gering von 32,3 auf 32,7 Terrawattstunden gestiegen. Im vergangenen Jahr hat Vattenfall über die Hälfte seiner Investitionen in fossile Brennstoffe gesteckt.“
Dass Vattenfall mit Erneuerbaren Energie nicht wirklich was am Hut hat, zeigt auch diese Meldung: Im Jahr 2012 wird Vattenfall einen neuen Rekord beim Abbau und der Verstromung der besonders klimaschädlichen Braunkohle verzeichnen: „Mit einer zu erwartenden Gesamtabbaumenge von rund 62 Millionen Tonnen hat die Lausitzer Braunkohle 2012 eine so hohe Nachfrage erlebt wie zuletzt 1993. Mit 55 Milliarden Kilowattstunden Strom wird Vattenfall in diesem Jahr so viel Strom erzeugt haben wie seit der politischen Wende in Ostdeutschland nicht mehr“, freut sich Vattenfall.
Runde 80 Prozent des gesamten Vattenfall-Stroms in Deutschland werden aus Braunkohle erzeugt; erst vor wenigen Monaten hat Vattenfall dazu ein neues Kraftwerk in Betrieb genommen. Die Braunkohleverstromung schadet nicht nur dem Klima. Für den zerstörerischen Tagebau werden auch Dörfer abgebaggert, Menschen gegen ihren Willen umgesiedelt und weiträumig Kraterlandschaften erzeugt. Außerdem führt der Braunkohleabbau in der Lausitz dazu, dass das Grundwasser absinkt und dadurch große Gebiete versteppen. Siehe auch: Vattenfall – Ganze Dörfer müssen weg.

Dirk Seifert

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