Vattenfall bleibt voll auf Atomkurs – Schweden setzt auf Atomenergie

Vattenfall soll mit Staatsauftrag auch in Schweden weiter auf Atomenergie setzen. Foto: Dirk Seifert

Die schwedische Regierung, Eigentümer des Konzerns Vattenfall, setzt weiterhin auf Atomenergie. Das meldet Radio Schweden in seiner Online-Ausgabe. Bis zum Jahr 2050 sollen nach einem neuen Zukunftsplan der Regierung 50 Prozent der Stromabnehmer in Schweden mit Atomstrom beliefert werden. Dazu müssten jedoch neue Atomkraftwerke gebaut werden, denn die bisherigen Anlagen sind für derart lange Betriebszeiten nicht ausgelegt.
Bereits vor wenigen Wochen hatte Vattenfall eine Umstrukturierung des Konzerns angekündigt. Neben den Erneuerbaren Energien, wo Vattenfall kaum voran kommt, spielt die Atomenergie als zweite Säule auch künftig eine entscheidende Rolle.
Bei der Bekanntgabe seiner Wirtschaftsdaten für das zweite Quartal 2012 Anfang August, hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass es beabsichtige, künftig neue Atomkraftwerke in Schweden bauen zu wollen. Agenturen berichteten dazu, dass Vattenfall einen entsprechenden Antrag bei der schwedischen Atomaufsichtsbehörde als ersten Schritt zur Genehmigung neuer Reaktoren getan habe. Damit sollen künftig alte Reaktoren ersetzt werden.
Alle diese Informationen machen klar, dass eine Energiewende mit Vattenfall nichts werden kann, wenn die Atomenergie auch künftig eine entscheidende Rolle spielen wird. Das dürfte z.B. auch die beiden laufenden Verfahren für die Rekommunalisierung der Energienetze in Berlin und Hamburg interessieren. In Hamburg hat sich die allein regierende SPD gegen die Volksentscheids-Initiative entschieden und sich als Minderheitsaktionär an den Netzgesellschaften für Strom- und Fernwärme bei Vattenfall und für Gas bei E.on Hanse mit 25,1 Prozent beteiligt. Dies war von den Initiativen kritisiert worden, weil damit die Marktmacht dieser Unternehmen unterstützt würde, die Energiewende aber nicht voran komme. Auch wurde darauf hingewiesen, dass mit diesem Deal die HamburgerInnen den Ausbau der Atomenergie in Schweden bezahlen würden.

Dirk Seifert

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