Fukushima mahnt: AKW Grohnde nicht auf Notfall vorbereitet

AtomkraftgegnerInnen aus dem Weserbergland haben gestern auf einer Pressekonferenz sicherheitsrelevante Mängel beim AKW Grohnde kritisiert und eine Kurzstudie der Gutachterin Oda Becker präsentiert. Einem Bericht der taz ist zu entnehmen: „Die nach dem Unglück in Fukushima erfolgten Sicherheitsüberprüfungen durch die deutsche Reaktorsicherheitskommission und der EU-weite „Stresstest“ hätten unter anderem gezeigt, dass Grohnde nicht ausreichend gegen Erdbeben und Hochwasser geschützt sei. Auch die Funktionsfähigkeit der Notfallmaßnahmen sieht Becker nicht gewährleistet. “ Die AtomkraftgegnerInnen fordern deshalb die Atomaufsichtsbehörde in Niedersachsen auf, angesichts der vorhandenen Mängel endlich schärfer gegen den Betreiber E.on vorzugehen. Umfassende Sicherheit könne aber nur die sofortige Abschaltung des AKW Grohnde bringen. Kritisiert wurde auch der völlig mangelhafte Katastrophenschutz. Bislang sehen die Pläne vor, dass es zu Evakuierungen nur in der unmittelbaren Nahzone des AKW Grohnde im Bereich von 10 km kommen würde. Spätestens seit der Katastrophe in Fukushima sei aber klar, dass Evakuierungen in erheblich größerer Entfernung vom Reaktor erforderlich sind. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz hat das in einer Studie aufgezeigt und spricht davon, dass auch noch in einer Entfernung von bis zu 170 km Menschen dauerhaft evakuiert werden müssten. Katastrophenschutzbehörden räumen inzwischen diesen Mangel ein, gehen aber auch davon aus, dass Evakuierungsmaßnahmen in dieser Dimension in Deutschland nicht möglich wären. Dabei kann es in den immer noch neun Atommeilern, die in Deutschland in Betrieb sind, jederzeit zu einer Kernschmelze und einer massiven Freisetzung von Radioaktivität kommen.  Auch deshalb fordern die Initiativen die sofortige Stilllegung des AKW Grohnde. Für den 9. März rufen zahlreiche Anti-Atom-Gruppen und Umweltorganisationen zu einer AKTIONS- UND MENSCHENKETTE rund um das AKW Grohnde auf. Anlass ist der zweite Jahrestag der Atomkatatrophe von Fukushima. Mehr Informationen dazu auf grohnde-kampagne.de/ Über die bundesweiten Proteste zum zweiten Fukushima-Jahrestag u.a. an den AKWs in Gundremmingen und gegen die Uranfabrik Gronau gibt es hier mehr Infos.  

Dirk Seifert

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