Blockade der Urananreicherungsanlage Gronau

Heute früh begann an der Urananreicherungsanlage in Gronau eine Protest-Aktion. Foto: frei
Heute früh begann an der Urananreicherungsanlage in Gronau eine Protest-Aktion. Foto: frei
„An der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau blockieren Anti-Atomkraft-Initiativen mit bunten und fröhlichen Demonstrationen die Zufahrtswege. In der Anlage fällt in großen Mengen Uranmüll an, sie versorgt zahlreiche Atomkraftwerke in aller Welt mit Nuklearbrennstoff, sie ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert und sie könnte ggf. militärisch zur Produktion von Uranbomben genutzt werden.“ Das teilten heute die AktivistInnen vor Ort per Presseerklärung mit. Weiter heißt es in der PM: „Die Polizei ist vor Ort, hält sich bisher zurück. Nach Auffassung von Anti-Atomkraft-Initiven sollte sie sich zum Schutz der Bevölkerung gegen die Uranfabrik und nicht gegen die Demonstrationen einsetzen. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, das Gronauer Bündnis gegen Urananreicherung, der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz haben ihre Solidarität mit den Protesten ausgesprochen. Die gemeinsame Hauptforderung lautet: Keine weitere Atommüllproduktion – sofortige Stilllegung aller Atomanlagen! In einer ersten Information der blockierenden Initiativen heißt es: „Seit 4.30 Uhr ist die Hauptzufahrt der Gronauer Urananreicherungsanlage blockiert. Rund 50 Menschen beteiligen sich an der Aktion, zwei hölzerne Dreibeinkonstruktionen versperren die Tore, eine Sambagruppe sorgt für musikalische Unterstützung.

Ab 9 Uhr ist auch eine Mahnwache in der Gronauer Innenstadt (Ecke Schulstraße/Neustraße) angemeldet.

robinwood_uranfabrig_gronauVom Anti-Atom-Camp in Metelen hatten sich einige Aktionsgruppen aufgemacht, um gegen die fortlaufende Urananreicherung zu protestieren. „Die Urananreicherungsanlage der Firma Urenco ist nämlich vom angekündigten angeblichen Atomausstieg ausgenommen.“ erklärt Sim aus Münster ihre Aktion. „Es geht uns darum, den Atomkreislauf weltweit zu unterbrechen.“ setzt die Aktivistin fort. Denn die Firma Urenco produziert ein Viertel des weltweiten Bedarfs an angereichertem Uran. Das Uran, welches in Gronau verarbeitet wird, wird meist unter menschenunwürdigen Bedingungen gewonnen, zum Beispiel in Australien und verschiedenen afrikanischen Ländern. Erst kürzlich berichtete ein Aktivist aus dem Kongo von beobachteten Missbildungshäufungen bei Neugeborenen von Minenarbeitern, die selber auffallend oft chronisch krank sind.“ Weiterhin wird in der Stellungnahme die unfgelöste Entsorgung des in großen Mengen in Gronau anfallenden Uranmülls kritisiert. Bisher wird in Gronau abgereichertes Uranhexafluorid in Fässern unter dem freien Himmel gelagert. „Das ist gefährlich und absolut unverantwortlich. Deswegen gehen wir entschlossen gegen diese Anlage mit vielen verschiedenen Mitteln vor,“ so ein weiterer Aktionsteilnehmer. Zwischenzeitlich wurde auch die sogenannte Feuerwehrzufahrt der Urananreicherungsanlage blockiert. Die Aktion dauert derzeit noch an, Presse vor Ort ist willkommen. Pressekontakt zu den Aktiven vor Ort: 0170-6028362 Kontakt: Udo Buchholz (BBU-Presserefernt), 02562-23125 Weitere Informationen zum Protestcamp in Metelen (Kreis Steinfurt, NRW), das bis Samstag organisiert wird, im Internet unter http://antiatomcamp.nirgendwo.info/ Weitere Informationen zu den Gefahren der Urananreicherung und der Atomtransporte unter www.urantransport.de, www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de. Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Gronauer Bündnis gegen die Urananreicherungsanlage, Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG),  Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)“

Dirk Seifert

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