Protest, der Wirkung zeigt – Die indonesische Palmölindustrie braucht die Werbetrommel
Kahlschlag von Tropenwäldern, großflächige Feuer, Zerstörung der letzten Orang Utan-Habitate,Vertreibung von Menschen – die Liste der Verbrechen für die Palmölproduktion ist lang. Die Ölpalme gedeiht besonders gut in den Tropen, und die Palmölindustrie ist auf stetem Expansionskurs, um den Markt mit Palmöl zu versorgen. Besonders in Fertigprodukten setzen Firmen wie Unilever auf das blutige Öl, und auch im Tank steckt es als Ersatz für Erdöl. In Indonesien gibt es tausende von Konflikten um die Plantagen. Die Betroffenen verlieren mit der Ausbreitung der Monokulturen ihren Wald und ihr Land, die ihnen das Überleben sichern und gleichzeitig die Wurzeln ihrer kulturellen und spirituellen Identität bilden. Gemeinsam mit anderen Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen wie Rettet den Regenwald, Watch Indonesia! und Urgewald haben wir im September diesen Jahres gegen die Industrie dominierte greenwashing Lüge vom nachhaltigen Palmöl demonstriert. Die gemeinsamen Aktionen sind nicht nur bei den relevanten Ministerien und der indonesischen Palmölindustrie angekommen, sondern auch in den Medien. In der Jakarta Post wurde berichtet, dass die indonesischen Palmölexporte gesunken sind – Schuld daran seien ausländische Negativkampagnen. Die indonesische Palmölindustrie zeigt sich besorgt um ihr schlechtes Image und bittet die indonesische Regierung, die Werbetrommel zu schlagen. In der EU kommt im Dezember 2014 die Kennzeichnungspflicht für Palmöl. Dann können Konsumenten auf den ersten Blick erkennen, ob der Regenwaldkiller im Produkt steckt. Auch das bereitet der indonesischen Palmölindustrie Magenschmerzen, denn Verbraucher die Palmöl vermeiden werden die Produkte mit Palmöl nicht kaufen und nicht konsumieren. Öffentlichkeitswirksame Aktionen gegen den Raubbau sind wichtig, um der Palmölindustrie die rote Karte zu zeigen. Acht unserer AktivistInnen haben für einen friedlichen Protest gegen die üblen Machenschaften des Palmölproduzenten Wilmar Strafbefehle erhalten. Im Vorfeld des Prozesses, der am 30.10 statt findet, haben wir von indonesischen und deutschen NGOs Soli Bekundungen erhalten, die unseren Aktivisten Mut machen und zeigen, wie wichtig die Solidarität mit den Betroffen ist.