Obi stoppt Verbrauchertäuschung und nimmt Streusalz-Produkt aus dem Verkauf

Der Winter ist in diesem Jahr weitgehend ausgefallen – anders als in den schneereichen Jahren zuvor. Da ging Streusalz weg in rauen Mengen. Nun bleiben die Anbieter drauf sitzen.

Streusalz-Produkt mit irreführendem Umwelt-Siegel (Foto: ROBIN WOOD)
Streusalz-Produkt mit irreführendem Umwelt-Siegel (Foto: ROBIN WOOD)

Die Baumarktkette Obi hat noch aus einem weiteren Grund unverkäufliche Ware. Obi hatte in dieser Wintersaison bundesweit Streusalz angeboten, auf dessen Verpackung das Umweltzeichen „Blauer Engel“ aufgedruckt ist. Eine klare Irreführung der KundInnen, denn  Streusalz schädigt Straßenbäume, Böden und Grundwasser und wird daher nicht mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet. ROBIN WOOD hatte dies Ende Januar 2014 aufgedeckt und Obi aufgefordert, das Produkt sofort aus dem Angebot zu nehmen.

Die Rechtsabteilung von Obi hat jetzt reagiert und ROBIN WOOD schriftlich mitgeteilt: „Wir konnten den Sachverhalt mittlerweile jedoch insgesamt aufklären und haben uns zu einem sofortigen Verkaufsstopp sämtlicher Artikel entschieden, die mit der von Ihnen beanstandeten Verpackung versehen sind.“

Das Ganze hat eine Vorgeschichte. ROBIN WOOD hatte Obi schon 2011 auf den Missbrauch des „Blauen Engels“ bei dem Streusalz-Produkt hingewiesen. Eingeschaltet hatte sich auch die RAL, die Vergabestelle des „Blauen Engels“. Sie hatte 2011 den Streusalz-Produzenten Green Partners International (GPI) aufgefordert, die irreführende Werbung sofort einzustellen. GPI hatte dies damals zugesichert. Erlaubt war ihnen der Abverkauf der Restbestände. Doch wie riesig sollen die gewesen sein, wenn – trotz einiger schneereicher Winter – von 2011 bis ins Jahr 2014 „abverkauft“ wurde? Auch Obi hatte offensichtlich kein Problem damit, seine KundInnen jahrelang zu täuschen – solange es nicht öffentlich allzu breit bekannt wurde.

Zum umweltschädlichen Streusalz gibt es Alternativen wie Split, Granulat und Sand. Deshalb fordert ROBIN WOOD den Einzelhandel auf, Streusalz generell aus dem Sortiment zu nehmen.

Ute Bertrand

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert