Vattenfall speist Dreckstrom aus Kohlekraftwerk Moorburg ins Netz

Das Kohlekraftwerk Moorburg hat heute zum ersten Mal Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Das hat Vattenfall heute mitgeteilt und dies – nach der Pannenserie der vergangenen Jahre – als „entscheidenden Meilenstein für die Vorbereitung des Dauerbetriebs des ersten Blocks“ gefeiert. Den plant der Konzern für den Herbst 2014. Wann auch der zweite Block des Kraftwerks seinen Betrieb aufnehmen wird, darüber informierte Vattenfall in der heutigen Pressemitteilung nicht.

Dafür schwärmt der Konzern, das Kohlekraftwerk Moorburg gehöre „zu den modernsten in Europa“ – was bei einem Neubau nicht verwunderlich sein sollte – und könne den „Strombedarf Hamburgs nahezu vollständig decken“.

Dabei wird das 1.650-Megawatt-Kraftwerk – angesichts großer Überkapazitäten im Markt – für die Deckung des Hamburger Strombedarfs nicht benötigt. Vattenfall setzt vielmehr darauf, den Kohlestrom zu exportieren. Den Dreck aus dem Betrieb des Kraftwerks aber bekommen die HamburgerInnen ab. Einen Vorgeschmack davon gab schon der Probebetrieb im Juni 2013, als eine große, schwarze und stinkende Wolke aus dem Kraftwerk austrat und AnwohnerInnen unter Kopfschmerzen und Atemnot litten. Über Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke berichtete neulich auch der NDR in der Reihe „45 Min“ (Mediathek).

Moorburg ist Ausdruck einer verfehlten Energiepolitik, die auf ein Comeback der Kohle setzt. Statt einer Wende hin zu Erneuerbaren Energien wurden im vergangenen Jahr so viele Kohlekraftwerke wie nie zuvor im wiedervereinigten Deutschland ans Netz genommen – ohne auch nur annähernd im gleichen Umfang alte Kraftwerke stillzulegen. Zugleich erreichten die Stromexporte neue Rekordwerte. Damit heizen die großen Energiekonzerne wie Vattenfall und RWE das Klima weiter gefährlich an.

Dagegen regt sich breiter Widerstand – in Hamburg und bundesweit. Eine nächste Gelegenheit den Protest gegen Kohle und Atom auf die Straße zu tragen, sind die „Energiewende retten-Demos“ am 22. März.

Ute Bertrand

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