Uranfabrik URENCO und Weiterverbreitung von Atomwaffen-Technik: „Verkauf nicht mehr in diesem Jahr“
Der Verkauf der Uranfabriken der URENCO verzögert sich weiterhin. In den Anlagen der URENCO wird Uran für die Herstellung von Brennstoff für Atomkraftwerke hergestellt. Gleichzeitig ist die dabei eingesetzte Technik auch in der Lage, hochangereichertes Uran für die Herstellung von Atomwaffen zu erzeugen. Das Unternehmen ist derzeit noch im Besitz der deutschen Konzerne RWE und E.on, sowie der britischen und niederländischen Regierung. Wegen der hohen militärischen Risiken zur Herstellung von Waffen-Uran unterliegen die URENCO-Fabriken strengen internationalen Kontrollen. Daher ist ein Verkauf nur möglich, wenn auch die Regierungen der drei Länder – also auch die Bundesregierung zu stimmen. Die Niederlande aber haben Bedenken.
- Brisant: Bundesrepublik und Atomwaffen: “Finger am Abzug” – Spurensuche zur Geschichte der Urananreicherung
- “So geräuschlos wie möglich” – Bundesregierung und Verkauf der Uranfabriken von URENCO
- Weltweites Interesse am Verkauf der URENCO – Risiken der Verbreitung von Atomwaffentechnik werden immer größer.
Der Online-Ausgabe der Welt zufolge hat Peter Terium, der Vorstandsvorsitzende von RWE AG gestern erklärt, dass er nicht mehr mit einem Verkauf der Anteile am Uran-Anreicherer Urenco im laufenden Jahr rechnet. Das Blatt meldet: „RWE führt diesbezüglich Gespräche mit den anderen Urenco-Eigentümern, der EON SE und den Regierungen Großbritanniens und der Niederlande, sagte Terium im Interview mit Bloomberg News. Ein Börsengang von Urenco sei möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich, merkte Terium an. Der Verkauf an einen strategischen Investor brächte wohl den besten Preis, fügte der Manager hinzu.“
Vor allem die deutschen Unternehmen und die britische Regierung drängen offenbar auf einen Verkauf. Zwar haben die Niederländer diesem Anliegen inzwischen offiziell zugestimmt, haben aber wegen der enormen Sicherheitsprobleme hinsichtlich der Risiken zur Weiterverbreitung von Atomwaffen-Technik weiterhin massive Bedenken. Das wird in dem Welt-Artikel deutlich, wenn es dort heißt: „Die beiden deutschen Versorger RWE und EON wollen ihre Anteile an Urenco verkaufen. Die Bundesregierung hatte zuvor den Atomausstieg beschlossen. Damit besteht kein langfristiger Bedarf mehr an Uranbrennstäben. Großbritannien hat Interesse, mit dem Verkaufserlös das Budgetdefizit des Landes zu reduzieren. Die niederländische Regierung hält sich mit einem Verkauf zurück. Ein solcher Schritt stelle ein Sicherheitsrisiko dar, sagte ein niederländischer Regierungsvertreter im März.“
Alles zum Thema Uran, URENCO und dem Verkauf auf dieser Seite.
Moin Peter, Angela und Siegmar,
Vorschlag zur Güte: Der deutsche Staat übernimmt die Risiken des Weiterbetriebs, Müllverklappung und Abriss der Meiler und bekommt dafür die Atom-Rückstellungen, die AKWs, alle Anteile an Kohlekraftwerken und anderen Atomeinrichtungen. Zu letzterem gehört dann auch URENCO und der Staat kann sich dann hoffentlich nicht allzu gemütlich ans Abschalten aller dieser Dinge machen.
Moin Dirk,
Was ist denn bitte eine „Weiterbreitung“? Siehe Titel des Artikels… 😉 Außerdem hast Du einmal ein schönes Stilmittel eingesetzt: „massive bedenken“ – wo die Bedenken einmal massiv sind, aber gleichzeitig klein (geschrieben).
Danke für die Hinweise 🙂 Wenn man zu schnell und zu viel arbeitet, kommt so was raus. Grrr…
Dirk