1 Tag Knast für 10 Euro Bußgeld wegen Atommüllschiff-Blockade in Münster
Umweltaktivist tritt heute seine Haftstrafe in Lüneburg an.
Am 28.05.12 blockierten Umweltaktivist*innen im Rahmen einer Anti- Atomkraft-Demonstration das Frachtschiff „MS EDO“ der Firma Nuclear Cargo Service, welches radioaktiven Müll geladen hatte.
Die Aktion fand an der Kanalbrücke der Wolbecker Straße in Münster statt, an der sich zwei Aktivist*innen aus Lüneburg von der Brücke abseilten und ein Transparent entfalteten.
Nach mehrtägiger Verhandlung vor dem Dortmunder Schifffahrtsgericht wurden beide Robin Wood Kletteraktivist*innen zu Bußgeldern in Höhe von 20 und 10 Euro verurteilt. Die Aktivist*innen weigern sich zu zahlen. Gegen einen Aktivisten hat nun die Staatsanwaltschaft Dortmund einen Antrag auf Erzwingungshaft gestellt, welcher vom Schifffahrtsgericht positiv beschieden wurde.
Der Aktivist muss nun einen Tag in einer JVA absitzen oder seine 10 € Bußgeld zahlen.
„Diese 10 Euro gehören dem Widerstand! Deshalb verweigere ich dem Staat (der die Atomindustrie schützt) dieses Geld.
Auch eine Erzwingungshaft wird nichts an meiner Zahlungsbereitschaft und meiner weiteren Motivation, mich gegen den vom Staat unterstützten Atomirrsinn zu stellen, ändern.“ so Martin Placht, einer der beiden Aktivisten.
Gegen die zweite Aktivistin, die sich ebenfalls weigert ihr Bußgeld in Höhe von 20 Euro zu bezahlen, wurde durch das Schifffahrtsgericht noch keine Erzwigungshaft angeordnet.
Mit der Freilassung von Martin wird für Morgen (Dienstag) 14 Uhr gerechnet. Solidarische UnterstützerInnen treffen sich ab 13 Uhr vor der JVA Lüneburg.
Weitere Informationen:
Berichte zur Aktion und zum Prozess: http://blog.eichhoernchen.fr/tag/EDO
Pressemitteilung zur Aktion: http://www.robinwood.de/Newsdetails.13+M5e48d27991a.0.html
Seite zu Repression gegen Antiatomaktive: http://nirgendwo.info/
Antiatomcamp im Sommer mit Schiffsatomtransporten als Schwerpunkt: http://antiatomcamp.nirgendwo.info
Fotos vom Haftantritt: Pay Numrich