Palmöl-Konzern Wilmar: Vollmundige Versprechen, miserable Praxis

Der Palmöl-Konzern Wilmar arbeitet weiterhin mit Lieferanten zusammen, die Orang-Utan-Habitate, Torfwälder und sogenannte HCS-Wälder kahlschlagen (High Carbon Stock, Wälder mit hohem Kohlenstoffanteil). Das belegt eine in dieser Woche veröffentlichte Kurzstudie von Greenomics Indonesia.
Wilmar hatte am 5. Dezember 2013 eine neue Umwelt-Leitlinie veröffentlicht („No Deforestation, No Peat, No Exploitation Policy“). Damit versuchte der Palmöl-Multi, der wachsenden Kritik an seiner Raubbau-Praxis den Wind aus den Segeln zu nehmen und sich grün zu waschen. Massive Proteste von Opfern der Palmöl-Industrie in Indonesien und auch Protestaktionen von ROBIN WOOD und Rettet den Regenwald hierzulande hatten zu diesem Druck auf Wilmar beigetragen. Wilmar ist der weltgrößte Palmöl-Händler und tief verstrickt in Tropenwaldzerstörung und Landraub.
Greenomics zeigt nun auf, dass auch seit Dezember 2013 der Raubbau weitergeht und Wilmar die Zusammenarbeit mit Lieferanten fortsetzt, die Torfwälder und andere, besonders schützenswerte Wälder kahlschlagen. Belegt wird dies anhand von öffentlich zugänglichem Kartenmaterial und Satellitenbildern.
Greenomics kritisiert darüberhinaus, dass Wilmar keinen detaillierten, verbindlichen Zeitplan für die Umsetzung der Leitlinie offenlegt. Außerdem fehlten Mechanismen, mit denen Verstöße systematisch aufgedeckt und geahndet werden.
„Keine Entwaldung, keine Zerstörung von Torfwäldern und keine Ausbeutung der lokalen Bevölkerung“ – das sind die vollmundigen Versprechen von Wilmar. Sie kommen gut an – solange niemand erfährt, wie hohl sie sind.
Eine Analyse zur „Metamorphose der Raubbaukonzerne“ steht auf der Seite von denkhausbremen.