Trotz Krebsfällen: Bundesregierung will mit Fracking nicht länger warten

10.10.2014 – Hubertus Zdebel und Herbert Behrens (MdB, DIE LINKE) nutzten diese Woche die Fragestunde im Bundestag, um bei der Bundesregierung wegen der erhöhten Krebsrate im Gasfördergebiet Bothel nachzuhaken. Die Bundesregierung antwortete, sie könne zwar „nicht einschätzen, ob die Aktivitäten der Erdgasindustrie in einem möglichen Zusammenhang mit den Krebsneuerkrankungen stehen“. Dennoch sieht die Regierung laut Staatssekretärin Iris Gleicke aus dem Wirtschaftsministerium „keine Notwendigkeit, die Ergebnisse der Ursachenerkundungen durch die zuständigen Landesbehörden abzuwarten, bevor sie die Neuregelungen zum Einsatz der Fracking-Technologie beschließen will“.
„Sicher gibt es aktuell noch keinen wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Gasförderung in der Region und erhöhten Leukämie- und Lymphomwerten bei Männern“, sagt Herbert Behrens. „Dennoch sollten diese Fälle erst zu Ende aufgeklärt werden, bevor die Regierung in Sachen Fracking weiter aufs Gaspedal drückt. Das Verhalten der Bundesregierung ist unverantwortlich.“
Auch Hubertus Zdebel ist empört: „Ich finde die Antworten extrem dürftig und ausweichend. In meinen Augen ist es inakzeptabel, jetzt ein Frackingerlaubnisgesetz auf den Weg bringen zu wollen, wie es die Bundesregierung tut, wenn die Folgen der jetzigen konventionellen Gasförderung in Bothel und anderswo nicht kontrolliert werden können. Mein Kollege Herbert Behrens und ich denken schon über Folgefragen an die Bundesregierung nach.“

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