Risiko atomwaffenfähiges Uran – Ostermarsch in Gronau
Der Aufruf Ostermarsch Gronau 3. April 2015: „Es ist 3 vor 12 – Urananreicherung sofort beenden statt verkaufen“
Am 3. April 2015 startet um „Drei vor Zwölf“ an der Urananreicherungsanlage
(UAA) Gronau der diesjährige Ostermarsch. Denn: Der Urenco-Konzern soll samt Atomwaffentechnologie der Urananreicherung mit Billigung der Bundesregierung meistbietend auf dem Weltmarkt verkauft werden – womöglich sogar an der Börse. Zugleich soll 2015 in Gronau ein neues Endlos-Atommülllager für 60 000 Tonnen Uranoxid zeitlich unbefristet in Betrieb gehen, um den Weiterbetrieb der Uranfabrik zu ermöglichen: Das ist kein Atomausstieg – und friedenspolitisch absolut unverantwortlich!
Urananreicherung und Zentrifugentechnik – der einfachste Weg zur Atombombe. Die UAA Gronau versorgt ohne zeitliche Befristung jedes zehnte AKW weltweit mit angereichertem Uranbrennstoff. Bis 2011 belieferte Urenco z. B. den Fukushima-Betreiber Tepco. Zugleich bietet die Urananreicherung den einfachsten Weg zur Atombombe – wegen dieser Technologie steht z. B. der Iran massiv in der Kritik.
In der Urenco-Anlage in Almelo (NL) entwendete der pakistanische Wissenschaftler Dr. Khan in den 1970er-Jahren Baupläne und verhalf so Pakistan zur Atombombe.
Von dort gelangten die Pläne offenbar auch an den Iran und Nordkorea. Urenco entwickelt in Jülich zusammen mit Areva über die Tochterfirma ETC die Zentrifugentechnik zur Urananreicherung. Auch mit den Zentrifugen in der Gronauer UAA kann hochangereichertes Uran für Atomwaffen produziert werden.
Atomwaffentechnik in alle Welt? Urananreicherung beenden statt verkaufen
Die zivile und militärische Nutzung der Urananreicherung lassen sich nicht trennen – der Urenco-Konzern spielt dabei weltweit eine zentrale Rolle. Anstatt die Urananreicherung endlich zu beenden, wollen die Urenco-Anteilseigner (der britische und niederländische Staat sowie RWE und E.ON) aus Profitgier ihre Anteile auf dem Weltmarkt verkaufen. Dabei wird eine unkontrollierte Weiterverbreitung der Atomwaffentechnologie in Kauf genommen.
Wir aber fordern:
Kein Verkauf von Atombombentechnologie – stattdessen sofortige Stilllegung der Urananreicherung in Gronau und anderswo!
Die atomare Problemliste in Gronau ist lang: Abgereichertes Uran, das auch in Gronau in großen Mengen als Atommüll bei der Urananreicherung anfällt, kann für die Herstellung von panzerbrechender Uranmunition genutzt werden. In Gronau droht zudem durch die neue Uranmüll-Lagerhalle die Entstehung eines oberirdischen Endlagers, denn die Entsorgung des Uranmülls ist weltweit wie bei jeder Art von Atommüll ungeklärt.
Der Urenco-Konzern ist darüber hinaus Nutznießer des menschen- und umweltfeindlichen Uranabbaus in den Uranminen rund um den Globus. Atomenergie funktioniert nur durch die Missachtung von Menschenrechten, durch massive Umweltschäden und eine Kostenverlagerung auf die Allgemeinheit und zukünftige Generationen.
Wir fordern:
- Verbot der Urananreicherung und Zentrifugenforschung – auch in Gronau und Jülich!
- Keine Inbetriebnahme des neuen Uranmülllagers in Gronau!
- Aufstellung eines Konversionsplans für die Atomstandorte Gronau und Jülich!
- Sofortige Stilllegung aller Uranminen und Atomanlagen weltweit!
- Dezentrale Energiewende jetzt!
- Vernichtung und “Entsorgung” aller Atomwaffen und Uranmunitions-Bestände!
- Förderung von gewaltfreien Ansätzen zur Konfliktlösung!
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