Bewegung für Klimagerechtigkeit im Umfeld des Pariser Klimagipfels (Terminübersicht)

Informationen aus aktuellem Anlass:

 


Vom 30. November bis 11. Dezember 2016 treffen sich in Paris die Regierungsdelegationen zur 21. UN-Klimakonferenz (COP21). Was plant die Bewegung? – Ein Überblick über geplante Aktivitäten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

 

28./29. November: Global Climate Marches

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Kurz vor Beginn der Konferenz wird es in knapp 30 Städten weltweit (darunter Paris, London und Berlin) Demonstrationen geben. Die Stoßrichtung der Demos war innerhalb von Verbänden und Bewegung bis zuletzt umstritten. Ein Appell an die internationalen Verhandlungen würde vortäuschen, so sei Klimaschutz kurzfristig erreichbar. Klimaschädliche Politik wird jedoch auf nationaler Ebene weiter voran getrieben. Wirklicher Klimaschutz müsse insofern auf nationaler Ebene beginnen – so die Kritik. Ein Ergebnis dieser Debatten: Die Demo in Berlin (29.11., 12 Uhr, Washingtonplatz) fordert nun einen bundesweiten Kohleausstieg und den Umstieg auf 100 % Erneuerbare Energien. – Bleibt zu hoffen, dass diese Forderungen nicht in der internationalen Gipfelinszenierung untergehen.

 

30. November – 12. Dezember: Climate Games in Paris

ClimateGames-meme-e1444227629407Mit den Klimaverhandlungen beginnen in Paris auch die Climate Games. Laut den Organisator_innen sind die sog. Climate Games – das „weltweit größte ungehorsame Aktions-Abenteuer-Spiel“. Aktion und Abenteuer treffen dabei – laut Organisator_innen – auf einen tatsächlichen Wandel. Thema der Climate Games in Paris ist „greenwashing“. An den Spielen beteiligen kann sich Jeder. Paris und die Welt könne so zu einem gigantischen Spielfeld für Klimagerechtigkeit werden. Die Spiele laufen bis Samstag den 12. Dezember. Die Preisverleihung findet im Anschluss, am Sonntag, dem 13. Dezember, statt. „We have everything to play for – but time is running out.“

 

30. November: Climate Strike

ClimateStrike_CBQkEqXH_400x400„Gehst Du noch zur Schule und machst Deine Hausaufgaben, während sie Deine Zukunft verbrennen?“, fragen die Organisator_innen des „Climate Strike“ in ihrem Aufruf. Für den 30. November rufen sie zu einem weltweiten Schüler_innen- und Studierenden-Streik auf. Die Teilnehmer_innen werden statt üblichem Schul- oder Uniprogramm an dem Tag Vorträge zur Klimakrise halten, sich mit anderen Klimaaktivist_innen vernetzen, Erneuerbare-Energie-Projekte umsetzen (bspw. die Installation eines Solarpanels), Protestaktionen organisieren oder die Schulleitungen zu Divestment aufrufen.

 

4. bis 10. Dezember: Corporate False Solutions Event

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Von 4. bis 10. Dezember werden zahlreiche Konzerne den Grand Palais in Paris dafür nutzen, um im Rahmen der Veranstaltung „Solutions COP21“ ihre (interessengeleiteten) Vorstellungen zum Umgang mit der Klimakrise zu präsentieren. Dagegen wird bereits im Vorfeld deutliche Kritik laut. Mit einem Aufruf zu Aktionen sagen Aktivist_innen „Nein zu den falschen Lösungsansätzen der Corporate Climate Criminals„. Sie kündigen zugleich breite ungehorsame Aktionen in Reaktion auf die Konzernveranstaltung an:
„Together, in solidarity with communities defending their lives against these corporate climate criminals, we will prevent Solutions COP21 opening to the public. During this colourful and creative disobedient mass action, we will show they are not part of the solution – we are the solution!“

 

5./6. Dezember: Citizen Summit for Climate (Montreuil)

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Im mittleren Wochende der COP21 findet das Citizen Summit for Climate im Pariser Vorort Montreuil statt. In dessen Rahmen wird das Klimaforum – eine Art Gegengipfel – mit zahlreichen Workshops, Podien und Filmvorführungen ausgerichtet. In Montreuil wird es darüber hinaus das „Globale Dorf der Altenativen“ geben, das Teilnehmer_innen zu konkreten GlobalVillagesOfAlternativeslokalen und internationalen Alternativen für Klimagerechtigkeit einlädt. Die französische Vereinigung von Kleinbäuer_innen (Confédération Paysanne) wird beim Citizen Summit einen Markt veranstalten, bei dem Erzeuger_innen ihre Produkte vorstellen und für die kleinbäuerliche Landwirtschaft werben.

 

7. bis 11. Dezember: Climate Action Zone (ZAC)

logoCoalitionClimat2Für eine Woche dient das Kulturzentrum „Espace 104“ (in der Nähe der Metro-Station Stalingrad) als Kommunikationszentrum in dem Aktionsvorbereitungen, Debatten und Performances stattfinden. Jeden Nachmittag wird es dort eine Vollversammlung geben, bei der der Stand der Verhandlungen und die Aktionsplanungen für den nächsten Tag vorgestellt werden.

 

11. Dezember: People. Power. Action.

FoEIFür Freitag den 11. Dezember ruft das internationale Netzwerk Friends of the Earth – und in Deutschland dessen Mitglied der BUND (Aufruf) – zu einer Demonstration mit dem Slogan „People. Power. Action.“ auf. Teilnehmer_innen der zentralen Abschlussdemo am 12.12. sind eingeladen bereits einen Tag vorher anzureisen. Die Demo richtet sich gegen das fossilistische Energiessystem und stellt die Auseinandersetzungen der weltweiten Klimagerechtigkeitsbewegung für eine wirkliche Energiewende dar. Das unternehmensgetriebene System soll symbolisch durch eine saubere und gerechte Energie-Zukunft „von unten“ ersetzt werden. Die Aktion beginn um 16 Uhr.

 

12. Dezember: Demonstration zum Ende der Klimaverhandlungen – Wir haben das letzte Wort!

le_dernier_motJedes Abkommen, das in Paris verabschiedet wird, wird unzureichend sein. Die Klimagerechtigkeitsbewegung wird es deshalb nicht unangefochten lassen. Dieses Jahr will die Bewegung sicherstellen, das letzte Wort zu haben. Nach dem offiziellen Ende der Verhandlungen wird sie die Straßen Paris‘ mit ihrer Entschlossenheit, ihrer Vielfalt und Kreativität in Beschlag nehmen, um zu widerstehen und um Alternativen zu schaffen. Um alles zu ändern braucht die Bewegung jeden. „We are the ones we have been waiting for.“ Bei der Demonstration wird es Themenblöcke geben – darunter ein „Don’t nuke the Climate„-Block.

 

12. Dezember: „Rote Linien“-Aktion

redlinesAm 12. Dezember – so die Planungen eines internationalen Netzwerks – werden Tausende an einer zentralen Aktion zivilen Ungehorsams teilnehmen. Außerhalb wie auch innerhalb des Klimagipfels wollen sie „roten Linien“ abstecken, die die internationale Politik hinsichtlich eines sozial-ökologisch gerechten Klimaschutzes nicht überschreiten darf. Grundlegend für die Aktion ist der Aktionskonsens, dass von allen denen, die an der Aktion teilnehmen keine Eskalation ausgeht und keine Menschen gefährdet werden. Ausführlichere Informationen zur Aktion bietet eine Broschüre.

Teilnehmer_innen werden von den Organisator_innen gebeten bereits am Freitag (11. Dezember) in Paris zu sein und an einem letzten Vorbereitungstreffen teilzunehmen (es wird verschiedene Informationsräume in der Climate Action Zone (ZAC) geben. Die Redlines-Aktion wird am 12. Dezember zu Sonnenaufgang (8.30 Uhr) beginnen – es sei denn die Konferenz endet tatsächlich bereits am Freitag. In diesem Fall beginnt die Aktion direkt nach den Vorbesprechungen am Freitag. „Whenever they cross the red lines we will stop them.“

 

Hintergrundinformationen:

 


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Philip Bedall

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