Frankfurter Flughafen: Fraport will heute Entscheidung über Baustart Terminal 3 bekannt geben

Die Betreiberin des Frankfurter Flughafens, Fraport, will heute ihre Entscheidung über einen möglichen Baustart für ein drittes Terminal („T 3“) verkündigen. Man habe die Vorschläge des Wirtschaftsministers geprüft und werde nun deren Bewertung und eine Begründung der unternehmerischen Entscheidung vorlegen. Fraport hat angekündigt „zeitnah“ zu entscheiden, um nötige Ausschreibungen für einen Baubeginn im Spätsommer dieses Jahres noch ausführen zu können. Damit dürfte ziemlich klar sein, dass Fraport sich für einen Baustart entschieden hat.

Auch für T3 würden wieder viele Bäume in der Rhein-Main-Region fallen
Auch für T3 würden wieder viele Bäume in der Rhein-Main-Region fallen

Fraport hatte kürzlich aus ihrer Sicht positive Zahlen für das erste Quartal 2015 vorgelegt, mit denen sie ihren anvisierten Wachstumskurs bestätigt sieht.
Allerdings betreffen die befürchteten Kapazitätsengpässe nicht die Jahresrand-Quartale ( wo noch „Luft“ ist), sondern die Hochsaison für den Flugverkehr im Sommer. KritikerInnen der Fraport in der Landesregierung fordern statt weiteren Wachstums ein Schrumpfungskonzept mit Konzentration auf die zentralen Aufgaben des Airports und einer Verlagerung der Neben- und Zubringerverkehre auf Regionalflughäfen und die Schiene. Dazu soll die Zahl der Flugbewegungen „gedeckelt“ werden und Kapazitäten nur noch optimiert statt auf Vorrat ausgebaut werden. PlanerInnen schätzen, dass die reinen Abfertigungskapazitäten der bestehenden Bauwerke noch längst nicht erschöpft sind. Betriebswirtschaftliche Überlegungen wie die Steigerung des Retail-Geschäftes und eine weitere Ausweitung der Luftfracht müssten hinter den Interessen der Wohnbevölkerung zurückstehen.

Seit Anfang der Woche kommt es im Zuge der Umbauarbeiten der Zufahrt zum Terminal 1 dort zu einem ständigem Verkehrschaos. Offenbar hat Fraport am Boden ein deutlich grösseres Verkehrsproblem als in der Luft. An diese Entwicklung schliessen sich nahtlos die Pläne für das T 3 an, die Bodenanbindung über bestehende, heute schon überlastete Verkehrswege herzustellen. Ein Terminal 3-Gegner aus dem Rhein-Main-Gebiet dazu zu ROBIN WOOD: “ Ein weiteres Wachstum bringt uns mehr Schaden als Nutzen. Fraport kriegt es nicht hin, auf dem bestehenden Areal zu wirtschaften. Da holt man sich einfach Nachbars Garten dazu. “

ROBIN WOOD lehnt den Bau eines dritten Terminals am Frankfurter Flughafen ab. Mit diesem Terminal wäre es möglich, die mit der Nordwestlandebahn geschaffenen zusätzlichen Kapazitäten auszuschöpfen. Während 2013 knapp 473.000 Flugzeuge in Frankfurt starteten und landeten, soll Terminal 3 700.000 möglich machen.

Aktualisierung: Fraport hat entschieden, „in Kürze“ mit der Ausschreibung zu beginnen. Mehrheitseigner der Fraport sind die unter einem SPD-Oberbürgermeister schwarz-grün regierte Stadt Frankfurt und das schwarz-grün regierte Land Hessen.

Mit Dank an waldbesetzung.blogspot.de gepostet von

Monika Lege

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert