Proteste zum Tschernobyl-Jahrestag

„Totale Sicherheit“ war die Überschrift eines Artikels in der Zeitschrift Soviet Live im März 1986, der über das Atomkraftwerk Tschernobyl berichtete. Am 26. April 1986, kaum einen Monat später, kam es zum Super-Gau, dem größten anzunehmenden Unfall in dem Atomkraftwerk. Große Mengen radioaktiver Stoffe wurden freigesetzt, eine große unbekannte Menge von Menschen verstrahlt. In Deutschland sollen nun, nach Jahren der Auseinandersetzungen, einige der ältesten Atomkraftwerke (AKWs) abgeschaltet werden. Doch die Bundesregierung verhandelt mit den Atomstromkonzernen über Laufzeitverlängerungen und möchte den Ausstieg vom Ausstieg einleiten. Dies ist ein wichtiger Zeitpunkt, die Regierungspolitiker daran zu erinnern, dass die Mehrheit der Gesellschaft einen Ausstieg aus der menschenverachtenden Atomenergie will. Über ganz Deutschland verbreitet wird es deshalb zu verschiedenen Protesten kommen. So in Ahaus, Biblis, Krümmel und mit einer Menschenkette im Norden. An vielen sind ROBIN WOOD-Aktive beteiligt. Aus der Region Gorleben, wo die Region zur Atommüllkippe werden soll, gibt es einen Trecker-Treck nach Krümmel, in dem in kurzer, aber kraftvoller Fahrt der sofortige Ausstieg aus der Atomenergie gefordert wird. Der Treck wird sich am 21. April in Bewegung setzen und am 24. am Atomkraftwerk Krümmel zu einer Demonstration eintreffen. In Ahaus wird am 24. April um 12.30 Uhr am Bahnhof die zentrale NRW-Atomausstiegs-Demo zum Zwischenlager Ahaus beginnen. Dort wird es einen bunten und lauten Demozug zum Atomlager in Ahaus-Ameln geben (ca. 4 km), wo eine Abschlußkundgebung stattfinden wird. In Kürze sollen in Ahaus mehr als 1.800 Behälter mit schwach- und mittelradioaktiven Müll „zwischengelagert“ werden. Die zentrale Aktion für den „südlichen Raum“ findet beim Atomkraftwerk Biblis statt. In einer „Kettenreaktion“ soll das Atomkraftwerk umzingelt werden. Unter der gleichen Bezeichnung „KetteReAktion“ findet zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel eine Menschenkette statt. Hier soll ein spektakuläres Signal an Bundesregierung und Stromkonzerne zu gerichtet werden: Auf Atomkraft setzen? Nicht mit uns! Wir finden, dass für jeden und jede etwas dabei sein sollte, ein Zeichen zu setzen: Atomkraft abschalten, hier jetzt und überall!

Daniel Häfner

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