Am kommenden Montag, den 7. Mai, werden zwei ROBIN WOOD-AktivistInnen in Greifswald vor Gericht stehen. Sie hatten am 16. Dezember 2010 mit einer Protestaktion für den sofortigen Atomausstieg und gegen den Atommüll-Transport nach Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern demonstriert. Wegen dieser Aktion sollen sie pro Kopf 3.600 Euro Geldstrafe zahlen. Das entspricht 120 Tagessätzen à 30 Euro. Gegen diesen Strafbefehl haben sie Einspruch eingelegt. Daher kommt es nun zu einer Verhandlung vor dem Amtsgericht. Zwei RobinWood-Aktive ketteten sich im Gleisbett des Lubmin-Castors an (Foto: C. Grodotzki/ROBIN WOOD) Am 16. Dezember 2010 rollte ein Zug mit ursprünglich aus der Bundesrepublik stammendem, hochradioaktivem Atommüll von der sogenannten Wiederaufbereitungsanlage im französischen Cadarache Richtung Lubmin. Unterwegs wurde er immer wieder von Protestaktionen gestoppt, auch kurz vor seinem Ziel. Dort hatten sich auf Höhe der Ortschaft Friedrichshagen bei Schneetreiben und eisigen Temperaturen zwei ROBIN WOOD-AktivistInnen an einem im Gleisbett liegenden Betonblock fest geschlossen. Die Weiterfahrt des Atommüllzuges verzögerte sich um mehrere Stunden. Mit ihrer Aktion wollten die beiden ein unmissverständliches und öffentlichkeitswirksames Zeichen gegen Atomkraft setzen. „Endstation Atom, sofort alle aussteigen!“ stand auf ihrem Transparent. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen nun Zerstörung fremden Eigentums, Störung öffentlicher Betriebe und Nötigung vor. Die Proteste gegen den CASTOR-Transport lenkten die öffentliche Aufmerksamkeit auf das völlig ungelöste Atommüll-Problem. Der hochradioaktive Müll wird über Tausende von Kilometern hin und her transportiert, weil es kein Endlager dafür gibt. Auch Lubmin ist kein geeigneter Lagerort. Trotzdem die „Atomsuppe“ aus Salpetersäure, Plutonium und Uran dort hinzubringen, ist verantwortungslos. Tausende Menschen gingen dagegen auf die Straße, unter ihnen auch der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD). Er hatte auch über Medien und persönliche Emails zum Protest gegen den CASTOR-Transport nach Lubmin aufgerufen. Damit der Prozess unter öffentlicher Beobachtung stattfindet, sind alle Interessierten und UnterstützerInnen sowie MedienvertreterInnen eingeladen, am kommenden Montag daran teilzunehmen: 9:00 Uhr, Amtsgericht Greifswald, Lange Straße 2a, Saal 10. Ab 8.00 Uhr wird es ein gemeinsames Frühstück vor dem Amtsgericht geben unter dem Motto: „Gerichte sind zum Essen da!“, ab 9.00 Uhr beginnt der Prozess, wird aber durch ein Mahnwache vor dem Amtsgericht begleitet. Mehr Informationen und Fotos der Aktion gibt es auf dem Blog der AktivistInnen unter: http://blockmin.blogsport.eu