Prozessauftakt zum Protest im Betonblock gegen den Lubmin-CASTOR

Heute morgen hat um 9.00 Uhr in Greifswald ein Gerichtsprozess gegen Aktivisten von ROBIN WOOD begonnen, die im Dezember 2010 im Betonblock stundenlang gegen den CASTOR-Transport nach Lubmin protestiert hatten. Vorgeworfen wird ihnen unter anderem Nötigung und Beschädigung der Gleisanlagen.

Transparent zur Unterstützung der Angeklagten im Lubmin-CASTOR-Prozess (Foto: Daniel Häfner / ROBIN WOOD)
Transparent zur Unterstützung der Angeklagten im Lubmin-CASTOR-Prozess (Foto: Daniel Häfner / ROBIN WOOD)
Ab 8.00 Uhr waren ca. 60 Menschen zu einem frühstück vor dem Amtsgericht unter dem Motto: „gerichte sind zum essen da“ zusammengekommen. Auch Transparente wurden in Bäume und an Fahnemasten gehangen. Allerdings wurde zumindest eines wieder von der Feuerwehr entfernt. Solidarisch erklärte sich auch die Organisation contrAtom und forderte den Freispruch der Aktivist*innen: “Wir verurteilen aufs Schärfste den Versuch, den friedlichen Protest der beiden gegen den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken und die damit verbundenen Atommülltransporte zu kriminalisieren und sagen deutlich: Ihr Protest ist auch unser Protest!”, so Bernd Ebeling von contrAtom. “Vor dem Hintergrund der Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima, der noch immer ungeklärten Atommüll-Endlagerfrage und der zahllosen Störfälle, die auch in Deutschland den ‘Normalbetrieb’ von AKWs begleiten, betrachten wir den Weiterbetrieb von Atomkraftanlagen als einen permanenten und gewissenlosen Angriff auf Mensch und Natur. Den zivilen Ungehorsam gegen die Atomindustrie betrachten wir darum nicht nur als legitim, sondern auch als unsere demokratische Pflicht. Wir erklären ausdrücklich, dass gewaltlose Protesaktionen wie die, die den beiden Robin-Wood-Aktivisten zur Last gelegt werden, Teil dieses legitimen und unumgänglichen Widerstands sind und sehen daher jeden Versuch, diesen Widerstand zu kriminalisieren auch als einen Angriff auf unsere demokratischen Freiheitsrechte”, so Ebeling weiter. Der Prozess begann unter großem Medieninteresse. Zwei Anwälte wurden als Pflichtverteidiger zugelassen, weil es in dem Gerichtsverfahren um komplizierte Fragen u.a. des Versammlungsrechts geht.
Solidarität im Prozess wegen des Lubmin-CASTORs 2010 (Foto: Daniel Häfner / ROBIN WOOD)
Solidarität im Prozess wegen des Lubmin-CASTORs 2010 (Foto: Daniel Häfner / ROBIN WOOD)
Aktuelle Meldungen gibt es bei Twitter unter dem Hashtag #blockmin Mehr Informationen und Fotos der Aktion gibt es auf dem Blog der AktivistInnen unter: http://blockmin.blogsport.eu Einen Bericht zum ersten Verhandlungstag finden Sie hier.  

Daniel Häfner

2 Gedanken zu “Prozessauftakt zum Protest im Betonblock gegen den Lubmin-CASTOR

  1. … zu feige für die Wahrheit oder was? Es geht nicht um friedlichen und legitimen Protest gegen Atomkraft, es geht schlichtweg den Verdacht von Straftaten. Die beiden Angeklagten haben sich in der hiesigen Presse geäußert und wenn die Zitate stimmen, dann sollte das Gericht die Strafbefehle bestätigen oder besser noch verschärfen. Die beiden benehmen sich nämlich nur wie typisch westdeustche Demo-Touris… und sind nach einen Urteil hoffentlich bald vorbestraft.

  2. Nun, da verwechseln Sie scheinbar etwas: Es geht hierum den friedlichen und legitimen Protest, der kriminalisiert werden soll. Und zumindest 2 der 3 Vorwürfe sind vor dem Gericht ja auch schon widerlegt…

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