Kraftwerk Jänschwalde blockiert
Seit dem frühen Nachmittag blockieren ca. 150 Personen die Zufahrt zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz. Sie wollen die Zukunft des Energiesystems selbst in die Hand nehmen. Nach einer Demonstration vor dem Kraftwerk Jänschwalde, an der Menschen aus der Region und Besucher*innen des aktuell in Cottbus stattfindenden Klima- und Energiecamps teilnahmen, sitzen Demonstrierende auf der Hauptzufahrtsstraße und den Gleisen, die auf das Kraftwerksgelände führen. Unter dem Motto „Blockupy Vattenfall“ blockieren sie so den Schichtwechsel der Kraftwerksmitarbeiter*innen. Ziel der Protestierenden ist es, auf die weiterhin bestehenden Pläne des Vattenfall-Konzerns zum Ausbau der Braunkohleverstromung aufmerksam zu machen und Alternativen für eine soziale, demokratische, dezentrale und erneuerbare Energieversorgung zu diskutieren. Dazu haben sie inhaltliche Arbeitsgruppen gebildet, gleichzeitig werden auch Aktions- und Blockadetrainings durchgeführt.
„Dass ein Konzern wie Vattenfall Arbeitsplätze, Fördermittel oder Ausgleichszahlungen nutzen kann um eine ganze Region in Abhängigkeit zu halten, hängt unmittelbar mit der zentralistischen und undemokratischen Struktur unseres Energiesystems zusammen. Das ist nicht hinnehmbar.“, führt Michelle Wenderlich vom Bündnis „Vattenfall in die Tonne“ die Gründe für den Protest aus. „Energie darf nicht länger von Konzernen monopolisiert werden, denn alle haben ein Anrecht auf Energie und sollen darüber mitbestimmen dürfen. Um dahin zu kommen, ist es legitim, zu Mitteln des friedlichen zivilen Ungehorsams zu greifen.“.
Update: Gegen 17.30 Uhr wurde die Blockade beendet.
Weitere Informationen: www.lausitzcamp.info