Weltweite Urangeschäfte in deutschem Staatsauftrag beenden

ROBIN WOOD unterstützt internationalen Aktionstag für die Stilllegung von Uranfabriken Am kommenden Samstag, dem 55. Jahrestag der Atomkatastrophe im russischen Mayak, werden in zahlreichen Ländern AtomkraftgegnerInnen für das Ende der internationalen Uran-Industrie auf die Straße gehen. Hierzulande wird es Aktionen in Frankfurt, Essen, Duisburg und Gronau geben. ROBIN WOOD-AktivistInnen werden sich an der Demonstration in Gronau, dem Standort der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage, beteiligen. ROBIN WOOD unterstützt den Aktionstag und fordert das Ende des Uranabbaus und die Stilllegung aller Uranfabriken. Atommeiler weltweit werden mit Uranbrennstoff aus Gronau versorgt – trotz des Beschlusses der Bundesregierung zum Atomausstieg. Die dortige Anlage wird von der Firmengruppe Urenco betrieben, an der Großbritannien, die Niederlande und zwei deutsche Unternehmen – E.on und RWE – zu je einem Drittel beteiligt sind. Urenco produziert in Gronau sowie an den Standorten Capenhurst (UK) und Almelo (NL) rund ein Drittel des weltweiten Uranbrennstoffs. Auch der Betreiber der AKWs in Fukushima, Tepco, hat über Urenco Brennstoff erhalten. Betrieben werden die Urenco-Fabriken rechtlich im Rahmen des „Vertrags von Almelo“, den Deutschland, die Niederlande und Großbritannien geschlossen haben. Darin wird – bis heute gültig – als Staatsauftrag festgeschrieben: „Die Vertragsparteien fördern die Errichtung und den Betrieb gemeinsamer Industrieunternehmen zum Bau von Anlagen für die Anreicherung von Uran im Gaszentrifugenverfahren und zum Betrieb dieser Anlagen sowie zur sonstigen Nutzung dieses Verfahrens auf kommerzieller Grundlage.“ Seit 2007 hat sich die Urenco-Gruppe, wiederum abgesichert durch einen Staatsvertrag, mit dem französischen Atomkonzern AREVA zusammen getan. Gemeinsam haben beide die Enrichment Technology Company übernommen. Ihr Auftrag: Förderung der Forschung und Entwicklung sowie der weltweite Vertrieb und Bau von Urananreicherungsanlagen. Mit einer solchen Geschäftspolitik tragen die Urenco-Gruppe und die Bundesrepublik dazu bei, Technologien zu verbreiten, die atomwaffenfähiges Uran herstellen können. Ausführliche Informationen zu diesen Geschäften und ihre Absicherung per Staatsvertrag gibt es auf der Seite von ROBIN WOOD hier. Dort kann auch der Online-Protest für die Stilllegung der Uranfabrik Gronau unterschrieben werden. „Die Bundesregierung kann nicht von Atomausstieg reden und gleichzeitig im Rahmen von Staatsverträgen den Ausbau der Uran-Industrie fördern. Wir werden am Samstag auf die Straße gehen, damit die Uranfabriken – hier in Gronau und auch an allen anderen Standorten – stillgelegt werden!“, sagte Florian Kubitz von ROBIN WOOD. Infos zu den Aktionen in Gronau und Almelo: In Gronau ist eine Menschenkette zwischen zwei Banken geplant, die Atomgeschäfte finanzieren. Los geht’s am Samstag, den 29. September, um 11.30 Uhr mit Musik. Um 12.00 Uhr folgen Aktionskette und Redebeiträge in der Gronauer Innenstadt (Schulstraße, Nähe Marktplatz). Danach ist vorgesehen, gemeinsam ins niederländische Almelo zu fahren, um deutlich zu machen, dass der Protest auch grenzüberschreitend läuft. Die anschließende Kundgebung in der Innenstadt von Almelo beginnt um 14.30 Uhr.

Dirk Seifert

Ein Gedanke zu “Weltweite Urangeschäfte in deutschem Staatsauftrag beenden

Schreibe einen Kommentar zu Hag Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert