4 Tage im Tunnel – Klimaschutz von unten
4 Tage verbrachte ein Aktivist in einem Tunnelsystem um Widerstand gegen die Abholzung des Hambacher Forsts zu leisten. Dieser soll dem Braunkohletagebau weichen – mithin der klimaschädlichsten Art Strom zu erzeugen. Seit April war der Wald besetzt – von Menschen in einem Camp, die gegen das Klimachaos protestieren wollten und gleichzeitig einen Ort schufen, an dem Alternativen gedacht und gelebt werden konnten. Die Aktion des „Maulwurfs“ verweist auf den Protest gegen den Tagebau mit allen seinen ökologischen Folgen. Dabei geht auch etwas unter, dass mehr als 30 Menschen Bäume besetzt hatten, sich in anderen Betonkonstruktionen im Camp festgekettet hatten oder vor Ort protestierten. Die Räumung des Camps, die am 13. November im Auftrag von RWE begann, schien schon beinahe abgeschlossen. Klettereinheiten der Polizei hatten die Bäume geräumt und alles sah so aus, dass dieser Vorgang nicht einmal genug „Nachrichtenwert“ besaß, um in den überregionalen Medien aufgenommen zu werden. Und so ist die Aktion des Aktivisten im Tunnel beides: direkter Widerstand gegen die Abholzung – und darüber hinaus geeignet eine überregionale mediale Öffentlichkeit herzustellen. Als Spektakel wurde dies in den Medien dann zunächst auch angenommen – teilweise mit wenig Substanz. So berichtet der Spiegel zunächst noch von einer „lebensgefährlichen Situation„, so dass der Aktivist gerettet werden müsse – das Wissen stammt von zahlreichen Nachrichtenagenturen. Dass der Aktivist professionell arbeitet und erst durch die „Retter“ gefährdet wird, taucht in den Medien nicht auf, obwohl die Information auf verschiedenen Internetseiten der Aktivist*innen verfügbar war. Der Protest des Maulwurfs war selbstbestimmter „Klimaschutz von unten“ – im doppelten Sinne der Worte. Die Aktion schuf auch den zeitlichen Raum für zahlreichen Solidaritätskundgebungen z.B. in Köln und Hamburg. [http://www.youtube.com/watch?v=rURbYb1-tO0&list=UUlDy02AFQajL6J__yHjZMtQ&index=2&feature=plcp] Über die je einzelnen Vorgänge im Tunnel können wir nichts sagen – wir waren ja nicht dabei. Für uns wirkt die Planung der Tunnel-Aktion professionell. Und die Aktion hat ein deutliches Signal gesetzt. Gerade weil die Räumung des Waldes, die Abräumung der Gegner des Tagebaus, nicht schnell ging ist diese Aktion motivierend für das Streiten gegen das Klimachaos. Sie ist das Zeichen einer – neuen – Entschlossenheit. Weitere Informationen: http://hambacherforst.blogsport.de/ https://stopptrwe.crowdmap.com/reports Hier der Bericht eines Aktivisten, der vor Ort war: Schwarze Löcher Der Hambacher Forst ist der letzte zusammenhängende Wald in der Region und noch ca.1.000 ha groß. Er wird von einem gigantischem schwarzen Loch verschluckt werden, wenn sein Erhalt nicht gelingt. Im Wald wohnen viele Tiere und zwitschern die Vögel. Ganz früh morgens, wenn Mensch in ihm erwacht und die unzähligen sich übertönenden Vogelstimmen die ersten Sonnenstrahlen begleiten scheint alles im Einklang zu sein. Nur ein andauerndes Rauschen, welches nur durch das morgendliche Vogelkonzert seine Permanenz verliert, verrät die trügerische Harmonie. Keine 200m weiter wühlen Bagger, hämmern die Bohrer und heulen die Sägen von „RWE“ und Co. Ein gigantisches mehrere 100 Fußballfelder großes Areal soweit das Auge blicken kann erstreckt sich vor uns – Wüste. Und in ihr ein riesiges schwarzes Loch. Kein Tropfen Wasser weit und breit. Kargheit,Trockenheit in der alles in der glühenden Mittagssonne verdorrt. Wo noch Vegetation ist, ist noch Leben, Vögel, Insekten, Amphibien. Wo nicht herrschen wüstenklimatische Bedingungen und der Boden reißt vor Trockenheit auf. Winzig kleine LKW fahren wie in einem riesigen Sandkasten am Boden – entlang an den kilometerlangen Förderbändern die zutage geförderte Kohle abtransportieren.
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Stirbt der Wald , Stirbt der MENSCH !
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