Kampagne der Braunkohlelobby in der Lausitz beenden – Offener Brief
Fremdgesteuerte Umweltaktivisten wollten die Braunkohleverstromung in der Lausitz verhindern – das ist die Kernaussage einer Kampagne des Vereins „Pro Lausitzer Braunkohle e.V.“. Die klimaschädliche Braunkohle gehöre quasi-natürlich zur Lausitz. Protest würde es nur von Öko-Touristen geben. Was sich so verschwörungstheoretisch absurd anhört, verfängt in Teilen der Lausitz und führt bis hin zu Anschlägen auf Braunkohle-Kritiker. In einem offenen Brief wenden sich nun Lausitzer Betroffene und Umweltverbände an den Verein und die Öffentlichkeit. Unter anderem in einer flächendeckend im Cottbuser Wochenkurier verbreiteten Anzeige zitiert der „Pro Lausitzer Braunkohle“-Verein seinen Vorsitzenden Wolfgang Rupieper mit den Worten „Wichtig ist den Menschen hier in der Region, dass sie ihr Schicksal (…) nicht in die Hände von Ökotouristen fern der Lausitz legen wollen.“ Lausitzer Kommunalpolitiker und Bürgerinitiativen kritisieren dieses Vorgehen des Vereins „Pro Lausitzer Braunkohle“. Der Kohle-Lobbyverein schüre systematisch Vorurteile gegen Andersdenkende und missbrauche die politische und wirtschaftliche Macht seiner Mitglieder. Unterstützung erhält der Verein unter anderem von Vattenfall, der Gewerkschaft IGBCE und zahlreichen Politikern der SPD, die gleichzeitig in verschiedenen Aufsichtsräten von Vattenfall sitzen. Mit den aktuellen Briefkastenanschläge gegen Kritiker des Tagebaues Nochten 2 ist aus Sicht der Unterzeichner des offenen Briefes eine Linie überschritten: „Hier sollen Andersdenkende eingeschüchtert und verängstigt werden. Es ist gefährlich, über Monate Vorurteile gegen Tagebaukritiker zu schüren, denn das bereitet den geistigen Boden für solche Taten. Wir erwarten vom Pro Braunkohle-Verein, dass er sich öffentlich von solchen Taten distanziert und wirksam an ihrer Aufklärung mitarbeitet.“ fordert die Landtagsabgeordnete Monika Schulz-Höpfner.