Ende der Anhörung Tagebau Welzow: Bündnis fordert Einstellung des Verfahrens

Am Montagabend endete nach 5 Tagen eine Erörterung über den Entwurf eines Braunkohlenplans zum geplanten Tagebau Welzow Süd Teilfeld II in den Cottbuser Messehallen. Das Bündnis „Kein weiteres Dorf abbaggern“ fordert nach dem Ende der fünftätigen Anhörung eine Einstellung des Verfahrens. Bereits am Freitag bekräftigte René Schuster von der Grünen Liga: „Die aufgezeigten Mängel sind so gravierend, dass es mit Nachbesserungen nicht getan ist. Die einzig richtige Antwort auf diese Fehlplanung ist ein Verzicht auf das Teilfeld II und eine dementsprechende Überarbeitung des Braunkohleplans.“

Protest vor der Erörterung zumTagebau Welzow Süd II: Lausitz.weiter.denken - Braunkohle ist gestern!
Protest vor der Erörterung zumTagebau Welzow Süd II: Lausitz.weiter.denken – Braunkohle ist gestern!
„Zum zweiten Mal konnte die Planungsbehörde nicht in einem einzigen Punkt plausibel darlegen, warum wir der Braunkohle weichen sollen“, sagte Günter Jurischka aus dem von der Abbaggerung bedrohten Ort Proschim. Der Plan weise eklatante Mängel auf.  So konnte die energiepolitische Notwendigkeit für die Vertreibung, Enteignung und Umsiedlung von über 800 Menschen nicht nachgewiesen werden. Zudem konnte der perspektivische Schutz des Wassers in der Region nicht belegt werden. Mittlerweile hat sich auch die Planungsbehörde geäußert, dass der Plan so problematisch sei, dass er zumindest noch einmal überarbeitet werden müsse. Ein erster Entwurf des Braunkohleplans von 2011 musste bereits wegen gravierender Mängel überarbeitet werden. Mehr als 120.000 Bürger hatten im September 2013 Einwendungen gegen den Tagebau Welzow-Süd II eingereicht. Soviel wie in keinem anderen Verfahren dieser Art je zuvor. Hintergrund: Der geplante Tagebau Welzow-Süd Teilfeld II würde weitere 1.900 Hektar südlich von Cottbus den Braunkohlebaggern opfern und 200.000.000 Tonnen CO2 würden bei der Verstromung der Braunkohle entstehen. Der erste Entwurf des Braunkohlenplanes für Welzow-Süd II musste wegen schwerwiegender Mängel überarbeitet werden. Gegen die nun zur Erörterung stehende Neuauflage haben mehr als 120.000 Menschen Einwendungen eingereicht. Zu den Initiatoren von „Kein weiteres Dorf abbaggern“ gehören: Allianz für Welzow, Klinger Runde, Grüne Liga, BUND Brandenburg, Dorf-Kohle-Umwelt (Proschim), klima-allianz deutschland, Netzwerk-Tagebaurand, Bürgerinitiativen Brandenburg gegen CCS, Deutsche Umwelthilfe und Robin Wood

Daniel Häfner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert