Protestgegen den Braunkohle – Tagebau Welzow Süd II Schon seit längerer Zeit bahnt sich dieser Schritt an: Wenn der wirtschaftlich angeschlagene Stromkonzern Vattenfall seine Geschäftsfelder in Deutschland aufgibt, könnte das Bundesland Brandenburg zum neuen Eigentümer der Braunkohletagebaue und -Kraftwerke in der Lausitz werden. “Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) erwägt nach PNN-Informationen den Kauf der brandenburgischen Standorte des Energiekonzerns Vattenfall durch das Land. Christoffers informierte nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in der Vorwoche in einer Routinesitzung die Abteilungsleiter seines Ministeriums über den Plan, der zu einer Verstaatlichung der politisch hoch umstrittenen Braunkohletagebaue und der Kohlekraftwerke in Süd-Brandenburg führen würde. Einen genauen Zeitraum für die Übernahme der Braunkohle-Sparte vom schwedischen Staatskonzern nannte der Wirtschaftsminister demnach nicht,” berichten jetzt die Potsdamer Neueste Nachrichten. Mit einer Übernahme will das Land verhindern, dass die Braunkohle-Tagebaue und -Kraftwerke von tschechischen oder polnischen Energiekonzernen oder gar Investoren-Fonds übernommen werden. Der Atom- und Kohlekonzern Vattenfall ist wirtschaftlich schwer angeschlagen. Im letzten Sommer kündigte der schwedische Eigentümer die Aufspaltung des Konzerns in eine skandinavische und eine kontinentale Gesellschaft an. Damit verbunden gab es zahlreiche Hinweise, dass sich Vattenfall aus Kontinental-Europa zurück ziehen und auf das skandinavische Geschäft beschränken wird. Die Gewerkschaft IG BCE, die für den Braunkohletagebau zuständig ist, erklärte im Sommer 2013, dass davon auszugehen sei, dass Vattenfall bis Ende 2014 nicht mehr in der Lausitz aktiv wäre. Mit dem Braunkohle-Geschäft von Vattenfall tun sich die schwedischen Eigentümer aufgrund der extremen klimaschädlichen Emissionen der Braunkohle schon länger schwer.