„Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung“ – PR aus dem Hause Vattenfall

Beim Wort ‚Tagebau‘ jetzt nicht mehr an riesige Löcher denken, sondern an Natur-Idylle

„Wenn sie das Wort ‚Tagebau‘ hören, denken die Meisten an riesige Löcher in der Erde oder gigantische Schaufelradbagger. An Naturschutz und neue Landschaften denken die Wenigsten. Doch beides geht Hand in Hand – zum Beispiel in der Lausitz. Denn dort, wo der Tagebau weitergezogen ist, entstehen Wälder, Seen, Wiesen oder Felder und die Natur kommt wieder.“

So schön kann die Welt sein, wenn die Vattenfall-PR-Abteilung sie beschreibt. Unter der Überschrift „Von der Mondlandschaft zur Natur-Idylle – So werden aus alten Tagebauen neue Landstriche“ bearbeitet Vattenfall die öffentliche Meinung mit fertig produzierten Radiobeiträgen. JournalistInnen erhalten über das Unternehmen newsaktuell, einer Tochter der einflussreichsten deutschen Nachrichtenagentur dpa, Mails mit dem Angebot, das Tonmaterial gratis zu verwenden. Der Radiobeitrag zum Download ist fertig produziert, enthält Sprechertext und O-Töne, auch ein „Anmoderationsvorschlag“ gehört mit zum Servicepaket – davon, dass Vattenfall Urheber und Finanzier dieses Beitrags ist, ist darin allerdings nicht die Rede. Die meisten HörerInnen werden das Gehörte für einen redaktionellen Beitrag halten wie jeden anderen auch. So werden die Grenzen zwischen Werbung und journalistischer Arbeit gezielt verwischt.

Die vielfältigen, versteckten PR-Maßnahmen dienen dazu, die öffentliche Meinung umzustimmen. Und die ist schon seit längerem so gar nicht auf Vattenfall-Linie. Mehr zu den aktuellen Problemen des Vattenfall-Konzerns mit seiner Braunkohlesparte hier.

Ute Bertrand

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