Keine neuen Tagebaue? Vattenfall Europa wird verkauft!?
„The Guardian“ von gestern berichtet, dass die Vorsitzenden aller schwedischer Parteien in einer Wahlkampfdiskussion aussagten, die Pläne Vattenfalls auf Aufschluss neuer Tagebaue in Deutschland stoppen zu wollen. Insbesondere interessant ist, dass in Schweden der Verkauf von Vattenfall Europa und den Braunkohle-Tagebauen offen diskutiert wird, während er insbesondere in der Lausitz nicht wirklich zur Kenntnis genommen wird.

Annie Lööf, Leiterin der Centrumspartei und Energieministerin sagte am Donnerstag der Fernsehgesellschaft SVT, dass, wenn ihre Partei die Wahl gewinnt, Vattenfalls Einrichtungen in Deutschland verkauft würden, da sie nicht zum Anspruch Schwedens auf umweltmäßige Vorbildlichkeit passen.
Carl Hamilton, ein Schwedischer liberaler Parlamentarier und Regierungsmitglied machte darauf aufmerksam, dass der Verkauf des deutschen Vattenfall-Flügels nicht bedeutet, dass unter einem neuen Besitzer die Tagebauerweiterung und die CO2-Emission aufhört.
Vattenfall sagte am Freitag, dass es keine Pläne für neue Kohlekraftwerke in Deutschland gebe. In der Woche zuvor hatte ein Firmensprecher allerdings ausgesagt, dass, wenn neue Tagebaue eröffnet würden, mittelfristig ein neues Kraftwerk in Jänschwalde nötig würde. Das ist allerdings bekannt, ein neues Kraftwerk dürfte aber schon aus finanziellen Gründen nicht gebaut werden. Welcher Finanzinvestor würde denn das Risiko eines Kraftwerkes eingehen, welches sich erst ab ca. 2060 wirklich rentiert, wo doch selbst die wenig ambitionierten Kilmaprogramme der Budnesregierung davon ausgehen, dass spätestens 2050 85-95% der Elektrizität durch erneuerbare Energien geliefert würden?