„Fliegen als gäbe es kein Morgen“ – Klimaschützer_innen blockieren Start- und Landebahns

Aus Protest gegen Flughafenausbau hat ein Dutzend Aktive des Netzwerks Plane Stupid gestern in den frühen Morgenstunden die Nordbahn des Londoner Flughafens Heathrow blockiert. Sie durchschnitten den Absperrzaun und legten sich zusammengekettet auf die Piste des viertgrößten Flughafens der Welt, um friedlich gegen neuerdings wieder aktuelle Pläne zum Bau einer dritten Bahn zu protestieren.

Klimaschutz durch weniger Luftverkehr ist eine Kernforderung für globale Gerechtigkeit: Weltweit fliegt nur eine kleine Minderheit von drei bis sieben Prozent regelmäßig. Über neunzig Prozent aller Menschen fliegen nie. Fliegen ist die energieintensivste Form der Mobilität. Obwohl nur von einem Bruchteil der Weltbevölkerung genutzt, trägt der Flugverkehr nach UN-Schätzungen bereits heute mehr als fünf Prozent zur globalen Erwärmung bei. Trotzdem werden die Transportunternehmen bisher von allen nationalen und internationalen Klimaschutzverpflichtungen verschont.

Aus der Presseerklärung: „(…) eine dritte Bahn in Heathrow wird es für Groß Britannien unmöglich machen, seine Klimaschutzziele zu erreichen. (…) Wenn die Luftverkehrsindustrie mehr von ihren Umweltkosten zu zahlen hätte, würde sie nicht mehr auf Bau einer neuen Bahn drängen. Neun der zehn meistgenutzten Routen ab Heathrow sind Kurzstrecken(…), für die es Alternativen auf der Schiene gibt. Ella Gilbert, eine Plane-Stupid-Aktivistin auf der Start- und Landebahn, sagt: „Flughafenausbau verstößt gegen alles, was uns von Wissenschaftler_innen und Expert_innen über den Klimawandel erzählt wird. Er würde die Treibhausgasemissionen massiv ansteigen lassen, gerade dann, wenn wir sie massiv reduzieren müssten. Deswegen sind wir hier. Wir entschuldigen uns bei allen, denen wir den Tag ruiniert haben, und wir sagen nicht, dass jede_r, der vorhat zu fliegen, ein schlechter Mensch ist. Es sind die, die häufig und unnötig fliegen, die den Bedarf für einen Ausbau schaffen. Wir können nicht länger die Augen vor den schrecklichen Konsequenzen verschließen, die es hat, zu fliegen als gäbe es kein morgen“.

Den ROBIN WOOD-FliegenFlyer finden Sie hier. Mehr über Flughafenausbau in Deutschland erfahren Sie beim Sommercamp in der Rhein-Main-Region.

Monika Lege

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