Urananreicherung URENCO: Radioaktivität in niederländischer Anlage in Almelo freigesetzt

In der zum URENCO-Konzern gehörenden Urananreicherungsanlage im niederländischen Almelo ist es zu einem atomaren Störfall mit Freisetzung von Radioaktivität gekommen. Das melden niederländische Zeitungen. Der betroffene Betriebsteil wurde nach dem Zwischenfall stillgelegt. Den Meldungen zufolge kam es zu dem Störfall, als angereichertes Uran(hexaflurorid) in Container umgefüllt wurde. Messgeräte auf dem Dach der Uranfabrik meldeten eine erhöhte Radioaktivität. URENCO arbeitet mit leichtradioaktivem Uran, das oftmals mit dem chemisch besonders „reaktionsfreudigen“ Fluor verbunden ist. Schon der Kontakt mit dem Luft-Wasserstoff kann explosiv sein. Weitere Einzelheiten über den Unfall sind dem Presseberichten bislang nicht zu entnehmen. Unweit der niederländischen Anlage in Almelo betreibt die URENCO im westfälischen Gronau ebenfalls eine Urananreicherungsanlage.
Als erste Reaktion auf die Störfallmeldungen sagte Hubertus Zdebel, Bundestagsabgeordneter aus Münster und Sprecher für Atomausstieg der Fraktion DIE LINKE: „Auch die Atomanlagen zur Herstellung der Brennstoffversorgung für den Einsatz in den Atomkraftwerken bergen viele Risiken. Jede Form von Radioaktivitätsfreisetzungen ist ein Risiko für die Menschen und die Umwelt, denn es gibt keine Strahlenwerte, die gesundheitlich unbedenklich sind. Die niederländischen Behörden und URENCO müssen jetzt schnell alle Informationen über den Unfallablauf und die Umweltauswirkungen auf den Tisch legen. Ich hoffe sehr, dass die Mitarbeiter in der Anlage nicht verstrahlt wurden, wie es vor einiger Zeit in der URENCO-Anlage in Gronau passiert ist.“
Zdebel kündigte außerdem an, die Bundesregierung eingehend zu dem Vorfall zu befragen, sollte es jetzt keine umfassenden Informationen geben.
Der Bundestagsabgeordnete machte außerdem darauf aufmerksam, dass die URENCO mit ihren Anlagen in Almelo, Gronau und Capenhurst (GB) rund ein Drittel des Weltmarkts mit angereichertem Uranbrennstoff versorgt. Die Anlage ist Gronau ist vom Atomausstieg in Deutschland nicht betroffen und soll laut Bundesregierung unbefristet weiter produzieren dürfen. Die Fraktion DIE LINKE fordert, den Atomausstieg auch auf die Uranfabriken auszudehnen: „Es kann nicht sein, hier Atomkraftwerke abzuschalten, aber mit Uranbrennstoff made in Germany dafür zu sorgen, dass Atommeiler rund um Deutschland weiter betrieben werden können. Auch für die URENCO muss gelten: Atomanlagen abschalten, am besten sofort!“

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