Pro-Atom-Krimi

Der Widerstand gegen die Atomenergie ist zwar in Forschungsarbeiten zur Anti-AKW-Bewegung untersucht worden. Einen Kriminalroman, der sich auf die Machenschaften der Pro-AKW-Bewegung konzentriert, gab es bis jetzt jedoch noch nicht. Einen solchen hat Professor Wolf Schluchter mit „Die unheimliche Logik des Halma.“ nun vorgelegt. Und größtenteils basiert dieser auf der eigenen Forschung. Im Stil eines Kriminalromanes wird erzählt, wie sich Staat und Energiekonzerne der Durchsetzung ihrer Ziele gewidmet haben. Dabei wird die Konfrontation mit dem Widerstand und der Ablehnung der Atompolitik nachempfunden. Es ist zu verstehen, dass die Entwicklung einerseits kompliziert abgelaufen ist, andererseits jedoch einem ganz einfachen Strickmuster folgt: dem Opportunismus der Macht. Angesichts der aktuellen Lage des Atomprogramms, in dem der notwendige Schlusspunkt fehlt – die Entsorgung des Atommülls –, spiegelt das Buch die Machtkonstellationen wider, die hohe Risiken und kurzfristige Interessen gegenüber der heutigen und späteren Generationen in Kauf nehmen und dabei von einer Gläubigkeit an die eigene Vollkommenheit ausgehen, die zunehmend von einer Mehrheit der Bevölkerung in Frage gestellt wird.

Daniel Häfner

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