Wie Bund und Bahn Geld für den Nahverkehr in die Luft gehen lassen

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat am Montag gemeinsam mit dem bayerischen Verkehrsminister Joachim Hermann und Bahnvorstand Volker Kefer den Baubeginn für die „Neufahrner Kurve“ in München gefeiert. In der Pressemitteilung des Ministeriums kursiert die Kurve als „eines der wichtigsten Nahverkehrsprojekte im Münchner Raum“. ROBIN WOOD-Verkehrsreferentin Monika Lege hält dies für eine Zweckentfremdung von Steuergeldern: „Bund und Bahn stecken ihre knappen Mittel für den Schienenpersonennahverkehr ausgerechnet in die Anbindung des Flughafens. Sie geben das Geld nicht für eine klimafreundliche regionale Mobilität auf der Schiene aus, sondern für klimaschädlichen Fernverkehr am Himmel.“ Im Dezember wird die Bahn dann wieder turnusgemäß die Ticketpreise im Nahverkehr raufsetzen.
Aktive der Münchner Regionalgruppe von ROBIN WOOD nennen die Neufahrner Kurve und ihre Finanzierung über ÖPNV-Mittel eine „Schweinerei“. Prinzipiell ist es zwar gut, die Außenhalte der S-Bahn durch einen Ring zu verbinden. Aber dafür wäre es viel sinnvoller, mit der S-Bahn-Ertüchtigung des Südrings zu beginnen, die in München seit Jahrzehnten diskutiert wird. Die S-Bahn Freising-Erding dient nur als Alibi für die Zugstrecken zum Flughafen aus Norden und Osten.
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