Braunkohle schmeckt – mir nicht! Ein Kommentar zur Imagekampagne von Vattenfall
Mir blieb der Bissen im Halse stecken, als ich den nächsten Teil der Image-Kampagne für Braunkohle in der Lausitz von Vattenfall in einer regionalen Zeitung entdeckte: Braunkohle ist gut für den Tourismus! Das meint zumindest der „Spreewaldkoch“ Peter Franke in einer Image-Kampagne von Vattenfall. Irgendwie vergisst er dabei, dass gerade der Spreewald von den Spätfolgen des Tagebaus, der „braunen Spree„, bedroht ist – der Tagebau also genau jenen Tourismus bedroht, von dem er lebt.

Der Spreewald mit seinen einzigartigen Fließen ist ein Biosphärenreservat, weil hier Mensch und Natur schon seit Jahrhunderten in einer einzigartigen Weise zusammen leben. Der gesamte Naturraum ist durch das Gewässer mit seinen unzähligen Seitenarmen geprägt. Doch der Spreewald ist bedroht: durch Eisenablagerungen, die langsam die Spree hinaufwandern und aus alten Tagebauen stammen. Bei der Verockerung färbt sich das Flusswasser rostrot, eisenhaltiger Schlamm lagert sich ab und belastet das Ökosystem. Der Eisenocker ist für Menschen ungefährlich, aber das Licht kann in die Gewässer nicht mehr einfallen und zahlreiche Tier und Pflanzenarten sterben an den klebrige Ablagerungen.

Die Anzeige steht im Rahmen einer Imagekampagne von Vattenfall, bevor am 28. April im Braunkohleausschuss über den Braunkohleplan „Welzow Süd II“ abgestimmt wird. 810 Menschen sind diesem Tagebau im Weg und müßten aus Proschim, Lindenfeld und Welzow umgesiedelt werden. Gegen diesen Tagebau wurden durch zahlreiche Initiativen und Umweltverbände, darunter auch Robin Wood, fast 120.000 Unterschriften gesammelt.
Ich zumindest weiß schon mal, welches Restaurant ich auf keinen Fall mehr empfehlen kann…
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